
Eine bessere Welt - Unbedingt
„The mission of photography is to explain man to man and each to himself.“ Edward Steichen
FO.KU.S zeigt in seiner Frühjahrsausstellung eine Auswahl aus der Sammlung Michael Horbach, Köln. Michael Horbach, der im ehemaligen Galerie- und Atelierkomplex Monika Sprüth/Rosemarie Trockel in der Kölner Südstadt 2011 seine Kunsträume eröffnet hat, zählt zu den profiliertesten Sammlern zeitgenössischer Fotografie im deutschsprachigen Raum. Seine Leidenschaft zielt auf Positionen, die man einer – im weitesten Sinne – modernen, zeitgemäßen „Photographie humaniste“ zuordnen könnte. Im Kern gilt Michael Horbachs Passion vorzugsweise schwarz-weißen Bildern, Fotoarbeiten, die die Balance wahren zwischen formal-ästhetischer Exzellenz und einer humanistischen Botschaft – kurz Bildern, die sich mit den großen wie alltäglichen menschlichen Seinsfragen auseinandersetzen und zugleich als „große stille Bilder“ (Norbert Bolz), als wichtige, überraschende, gut gesehene Fotografien überzeugen.
Bei der Schau im FO.KU.S liegt der Schwerpunkt auf den fotografischen Positionen Kubas und Lateinamerikas, auf Fotografen, von denen die legendäre Ausstellungsmacherin Erika Billeter einst sagte, „sie experimentieren nicht, sie sehen“. Gezeigt werden 150 Arbeiten von 24 Künstlern, darunter sehr bekannte wie Alberto Korda, Sebastião Salgado oder Flor Garduño, aber auch in Europa noch unbekannte junge Positionen wie Juan Carlos Alom, Alfredo Sarabia oder Raúl Cañibano Ercilla. Die Künstler verbindet Neugier, ein ausgeprägtes Interesse an sozialen Phänomenen, ein empathischer Blick und eine eigene, suggestive Bildsprache. Mit Beat Presser (Schweiz), Cristina García Rodero, Pep Bonet (Spanien), Jan Grarup (Dänemark) oder Thomas Dorn (Deutschland) sind auch europäische Fotografen mit ihrer Sicht auf Lateinamerika oder Afrika vertreten. Mit einer direkten, unmanipulierten, formstrengen Fotografie, die das soziale Miteinander ebenso hinterfragt wie die großen Widersprüche der Gegenwart, mit einer Fotografie, die die Natur mit ihrer Schönheit und Verletzlichkeit ins Bild rückt, setzt die Sammlung Horbach eine klare Aussage: Die Welt ist nicht im Lot, aber eine gerechtere Welt ist möglich. Die Ausstellung gibt Einblick in die hochkarätige Sammlung und zeigt sozialdokumentarische Fotografien als Zeugnisse der Menschlichkeit.

